Deutsch Intern
Juniorprofessur für Mediävistische Komparatistik

Sterben im Gespräch: Dialogische Traditionen in der spätmittelalterlichen Vergänglichkeitsliteratur des burgundischen Einflussgebiets

10/28/2024

Vortrag von Prof. Dr. Carlotta Posth – 30.10.2024, 18 Uhr (Zoom)

im Rahmen der digitalen Vortragsreihe des Forum für Mediävistische Komparatistik

Die europäische Vergäng­lich­keits­literatur des 14. und 15. Jahr­hunderts ist besonders umfang- und formen­reich. Ein Gestaltungs­merkmal, das sich durch verschiedene Gattungen zieht, besteht darin, den personi­fizierten Tod (und weitere allegorische Figuren) zum Gesprächs­partner oder ‑gegner eines mensch­lichen Sprecher-Ichs zu machen. Die inszenierte Begegnung rückt die Bedeutung des Sterbens als persönliche Erfahrung jedes Einzelnen ins Zentrum und auch die Todes­didaxe setzt an dieser Stelle an. Im Rahmen meines Vortrags werde ich eine Auswahl von Texten aus unter­schied­lichen generischen, sozialen, institutio­nellen und nicht zuletzt sprach­lichen Kontexten in den Blick nehmen, die eine Begegnung mit dem Tod dialogisch gestalten, bisher aber nicht oder nur vage zueinander in Bezug gesetzt wurden. Eine Zusammen­schau liegt nahe, weil die Texte dem burgun­dischen Einfluss­gebiet entstammen, das im 15. Jahr­hundert besonders ausgedehnt und mehr­sprachig war. Ziel des Vortrags ist es, einen kompara­tistischen Ansatz zu erproben, um Traditions­linien der dialogischen Vergäng­lich­keits­literatur und ihre Dynamiken inter­generisch und ‑lingual sicht­bar zu machen.

Anmeldung und Teilnahme über Website der Vortragsreihe