Kabale, Liebe und Skandale – abgesagt
Date: | 04/21/2020, 7:30 PM |
Category: | Ringvorlesung |
Location: | Residenzplatz 2 (Residenz), Toscanasaal |
Organizer: | Würzburger Kolleg "Mittelalter und Frühe Neuzeit", Prof. Dr. Brigitte Burrichter (Neuphil. Inst./Romanistik) |
Die Ringvorlesung des Kollegs "Mittelalter und Frühe Neuzeit" im Sommersemester 2020 musste aufgrund der aktuellen Lage und der Auswirkungen durch die Corona-Pandemie leider abgesagt werden.
Programm der Ringvorlesung
Die im Titel der Ringvorlesung angedeutete Verbindung zu Schillers Drama "Kabale und Liebe" ist unverkennbar. Die Liebe kennt kein Gesetz, singt Carmen in Bizets Oper, sie hält sich nicht an gesellschaftliche Regeln und ist immer für Skandale gut. Die Ringvorlesung stellt jedoch nicht nur Beispiele leidenschaftlicher Liebe und niederträchtiger Intrigen in der Literatur, der bildenden Kunst und der Musik vor, die der Phantasie ihrer jeweiligen Schöpfer entsprungen sind. Wie die Geschichte zeigt, mündeten wirkliche Skandale in handfeste juristische Auseinandersetzungen, die zum Teil von höchster verfassungspolitischer Bedeutung waren und tiefgreifende Folgen haben sollten und die – man denke etwa an die Ehescheidung König Heinrichs VIII. von England – bis heute nachzuspüren sind. Dabei wird auch deutlich, welche Rolle der Kirche in diesen Verfahren generell zukam, wie das frühe Eherecht ausgestaltet war und welche Gerichte überhaupt angerufen wurden. Der Bogen der insgesamt dreizehn Vorträge, für die Referentinnen und Referenten verschiedener historischer Teildisziplinen, darunter der Kunst-, der Kirchen-, der Literatur-, der Musik- und der Rechtsgeschichte, gewonnen werden konnten, spannt sich vom Alten Testament bis zum Musiktheater um 1900, vom China der Tang-Zeit bis nach England.
21.04.2020 | Barbara Schmitz (Würzburg) Fromme Frau oder femme fatale? Das Buch Judit, eine biblische Erzählung aus hellenistischer Zeit |
28.04.2020 | Roland Altenburger (Würzburg) Affären zwischen Kurtisanen und Gelehrten in Chang’an: Romanzenkult und Gesellschaftsklatsch in der Novelle der Tang-Zeit um 800 |
05.05.2020 | Elke Pahud de Mortanges (Freiburg) Abaelard und Héloise. Von versehrter Männlichkeit und nachgetragener Liebe |
12.05.2020 | Mathias Schmoeckel (Bonn) Der Skandal. Politische Prozesse und die Sicherheit des Beweises am Beispiel des Ehestreits König Lothars II. |
19.05.2020 | Jörg Schwarz (München) Zwischen zwei Königen. Eleonore von Aquitanien (1122-1204) im Spannungsfeld von Macht und Liebe |
26.05.2020 | Martin Rehak (Würzburg) Gegen Kaiser und Kirche. Der Hammersteiner Ehestreit |
09.06.2020 | Hans-Jürgen Becker (Regensburg) Wie wird man eine königliche Gemahlin los? Kirchenrechtliche Überlegungen anlässlich der Ehescheidung König Heinrichs VIII. von England |
16.06.2020 | Isabel Karremann (Zürich) Shakespeares 'The Taming of the Shrew' im Kontext der frühneuzeitlichen Debatte um die Natur und Rolle der Frau |
23.06.2020 | Martina Giese (Würzburg) Sexualität in religiösen Gemeinschaften des Mittelalters |
30.06.2020 | Duane Henderson (München) Liebe und Skandal: Spätmittelalterliche Eheprozesse vor dem Freisinger Gericht |
07.07.2020 | Franz Fuchs (Würzburg) Schön Bärbel von Ottenheim († 1484). Liebe, Kabale und Trauerspiel im spätmittelalterlichen Elsass |
14.07.2020 | Damian Dombrowski (Würzburg) Herrscherin ohne Moral, Malerei ohne Empörung: Tiepolos Fassungen des Themas 'Kleopatra und Marc Anton' |
21.07.2020 | Christian Buhr (Würzburg) Tristan und Isolde im Musiktheater – vor und nach Wagner |
→ Plakat
Anrechnung für das Studium
Beim Besuch der Veranstaltung können 3 ECTS-Punkte im ASQ-Bereich oder im Freien Bereich erworben werden.
Organisation und Kontakt der Ringvorlesung
Prof. Dr. Anja Amend-Traut
Lehrstuhl für Deutsche udn Europäische Rechtsgeschichte, Kirchenrecht und Bürgerliches Recht
Prof. Dr. Brigitte Burrichter
Lehrstuhl für Französische und Italienische Literaturwissenschaft
Kooperationspartner
Graduiertenschule für die Geisteswissenschaften,
Studium Generale der Universität Würzburg,
Katholische Akademie Domschule Würzburg und
Zentrum für Rechtswissenschaftliche Grundlagenforschung